Sinuslift

Autor: Dr. med. dent. Holger Wilms
letzte Aktualisierung: 14.06.2023

 

Eine besondere Art des Knochenaufbaus im Oberkiefer, wenn dieser etwa eine zu geringe Höhe aufweist, ist der Sinuslift, der in solchen Fällen eingesetzt werden kann, um eine Verankerung eines oder gar mehrerer Implantate im Oberkieferknochen zu ermöglichen. Durch eine Vergrößerung des Implantatbetts kann diese Methode das Einsetzen von Zahnimplantaten ermöglichen. Als Spezialisten auf dem Gebiet qualitativ hochwertigen Zahnersatzes und der Implantologie bieten wir in unserer Praxis in Köln-Ehrenfeld auch den Sinuslift als eines unserer bewährten Standardverfahren an. Dabei offerieren wir beide Formen – den offenen und den geschlossenen Sinuslift.

 

Was ist ein Sinuslift?

Bei einem Sinuslift wird das Knochenangebot im Oberkiefer durch Anhebung der Kieferhöhle vergrößert.

Bevor der Sinuslift durchgeführt werden kann, wird zunächst behutsam die Kieferhöhlenschleimhaut vom Boden gelöst. Dadurch entsteht ein Hohlraum, der dann durch Eigenknochen, aber auch Knochenersatzmaterial gefüllt werden kann. Um eine Schranke zur Schleimhaut der Kieferhöhle zu bilden, wird in manchen Fällen eine ergänzende Membran verwendet. Das Material, das bei dieser Methode eingefüllt wird, verknöchert während der Einheilzeit. Der Körper wandelt es also in gesunden Eigenknochen um. So entsteht ein „größerer“ Kieferknochen.

 

Wann ist ein Sinuslift notwendig?

Im Bereich der Seitenzähne grenzt der Oberkieferknochen an die großen Kieferhöhlen. Bildet sich der Knochen im Oberkiefer zu weit zurück, wofür es unterschiedliche Gründe gibt, ist seine Höhe zu gering, um Zahnimplantate stabil und sicher zu verankern. Jedes Implantat benötigt, für ein sicheres und dauerhaftes Einwachsen, eine Mindestmenge an Knochenmaterial, das noch vorhanden sein muss. Wird diese Grenze unterschritten, kann ein sicheres Einwachsen des Implantats mit der nötigen Stabilität nicht gewährleistet werden. Ein Sinuslift kann in solchen Fällen notwendig sein, um das benötigte Knochenmaterial zu schaffen.

 

Verschiedene Möglichkeiten des Sinuslifts

Es gibt zwei Arten des Sinuslifts:

  • der offene (auch direkte) Sinuslift
  • der geschlossene (auch indirekte) Sinuslift

Der indirekte/geschlossene Sinuslift ist die zu präferierende Art der beiden Möglichkeiten, da er einfacher, sanfter und schneller zu realisieren ist. Um das Zahnimplantat einzusetzen, wird hierbei das Bohrloch nahe der Auskleidung der Kieferhöhle platziert und mechanisch nach oben erweitert, um den Boden der Kieferhöhle anzuheben. Anschließend kann man den Hohlraum, welcher dabei entsteht, mit Eigenknochen oder Knochenersatzmaterial füllen. Dann kann das Zahnimplantat unverzüglich an ebendieser Stelle eingesetzt werden, sofern eine Restknochenhöhe von mindestens vier Millimetern vorhanden ist.

Der direkte/offene Sinuslift ist ein größeres invasives Verfahren und wird nur dann empfohlen, wenn die Mindesthöhe von vier Millimetern vom Restkieferknochen nicht erreicht wird.
Bei dem in England entwickelten Eingriff wird mittels eines Schnitts im Bereich des seitlichen Zahnfleischs der Zugang zur äußeren Kieferhöhlenwand ermöglicht. Mit modernster Piezotechnik wird in einem nächsten Schritt ein Knochenfenster geschaffen, um ein großflächiges Anheben der Kieferhöhlenboden zu ermöglichen. Das Einsetzen einer Membran soll anschließend das Eindringen von Ersatzmaterial in die Kieferhöhle verhindern. Erst nach dieser Maßnahme, wird der Hohlraum komplett mit Ersatzmaterial oder Eigenknochen aufgefüllt und die Wunder speicheldicht abgedichtet. In einigen Einzelfällen kann das Zahnimplantat bereits während des Sinuslifts eingesetzt werden, allerdings nur, wenn die Implantate primärstabil verankerbar sind. Im Normalfall allerdings muss eine Einheilphase von einer Länge zwischen vier und sechs Monaten ausgeharrt werden, um die gewünschten Zahnimplantate dann bei einem zweiten Eingriff einzusetzen.

 

Faktoren für den Erfolg des Sinuslifts

Die sorgfältige Platzierung des Füllmaterials in die Kieferhöhle ohne Beschädigung der Kieferhöhlenschleimhaut ist von entscheidender Bedeutung für den Erfolg eines Sinuslifts. Erfahrung und Qualifikation des behandelnden Implantologen ist daher von größter Wichtigkeit.

 

Betäubung

Beim indirekten und direkten Sinuslift handelt es sich um operative Verfahren, die unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden, um in jedem Fall schmerzfrei zu sein. Auf Ihren Wunsch hin, kann der Eingriff in unserer Praxis aber selbstverständlich auch unter Sedierung oder Vollnarkose erfolgen.

 

Postoperativ

Normalerweise treten nach dem Eingriff keine signifikanten Komplikationen auf. Postoperative Schmerzen, Schwellungen, Blutergüsse sowie Entzündungen können jedoch, wie bei allen chirurgischen Eingriffen, Beschwerden hervorrufen, die im Normalfall allerdings schon nach wenigen Tagen wieder abklingen.

Übermäßiger Druck in der Kieferhöhle ist nach einem offenen Sinuslift in jedem Fall zu vermeiden, weshalb das Schnäuzen der Nase für mindestens zwei Tage (48 Stunden) unterlassen werden sollte.

 

Knochenersatzmaterialien

Detaillierte Informationen zu den Materialen, die bei der Durchführung eines Sinuslifts verwendet werden können, finden Sie in unserem Artikel zum Thema Knochenaufbau.

 

Beratung

Sollten Sie Fragen zum Sinuslift haben, können Sie jederzeit einen unverbindlichen Beratungstermin mit uns in der Zahnarztpraxis in Köln-Ehrenfeld vereinbaren. Wir beraten Sie gerne ausführlich zu dem Thema.

 

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Zahnimplantate | Patienten-Infovortrag

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Dr. Holger Wilms lädt für Sa., 13. April um 10 Uhr, zum Patienten-Infovortrag zum Thema „Schmerzarm und schnell zum Zahnimplantat“ in unsere Praxisräume ein. Aufgezeigt werden Möglichkeiten für feste dritte Zähne bei zahnlosen Kiefern oder großen Zahnlücken, Feste Zähne an einem Tag, Prothesenstabilisierung, neue ästhetische Möglichkeiten, modernste 3D-Verfahren, computernavigierte Implantationen und schmerzarme Methoden.

Um Anmeldung wird gebeten. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.

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